17.08.2019 – Saalburg und Hessenpark
Am Samstag erlebten 30 Teilnehmer der gemeinsamen Tour von Heimat- und Geschichtsverein und Spessartbund bei der Führung im Römerkastell einen tiefen Einblick in die römische Geschichte und das Leben der Grenzsoldaten vor mehr als 2000 Jahren im Stützpunkt Saalburg am Limes. Danach wurde zum Freilichtmuseum Hessenpark gewandert und auch hier konnte man das Leben „in der guten alten Zeit“ anhand der Häuser und Ausstellungsstücke erkunden. Das Wetter hatte mitgespielt und die Tour war gut organisiert. Danke dafür an den Vorsitzenden des HGV Dieter Josten.
Informationen zum Wandergebiet
(Quelle Webseite www.saalburgmuseum.de)
Reise zu den Römern – SALVE – Willkommen!
So mag es geklungen haben, als vor 2.000 Jahren die römischen Soldaten nach langem Marsch mit schwerem Gepäck im Kastell auf der Saalburg ankamen. Heute öffnet sich das Haupttor, die Porta Praetoria, für alle Gäste, die auf den Spuren der Römer eine Zeitreise unternehmen. Auf der Höhe des Saalburgpasses im Taunus steht das vor über 100 Jahren wieder aufgebaute Kastell. Mit seiner zinnenbewehrten Mauer bewachte es die einstige Grenze des Römischen Weltreichs, den Limes. Umgeben von Ruinen eines römischen Dorfes und rekonstruierten Heiligtümern unter alten Bäumen vermittelt die Saalburg die stimmungsvolle Atmosphäre eines archäologischen Landschaftsparks.
Zur Römerzeit war die Saalburg ein Kastell, das der Überwachung eines Limesabschnittes im Taunus diente. Der Limes bildete vom Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. für rund 150 Jahre die Grenze des Römischen Reiches zu den Stammesgebieten der Germanen. Im Kastell waren rund 600 Mann, Fußsoldaten und Reiter, stationiert. Vor dem Haupttor der Wehrmauer lagen ein Badegebäude und ein Gästehaus. Ein Dorf mit Handwerker-, Händler- und Wirtshäusern schloss sich an. Gräber und kleinere Heiligtümer säumten die Römerstraße nach Nida, dem heutigen Frankfurt-Heddernheim. Bis zu 2000 Menschen dürften im Kastell und im Dorf gelebt haben.
Die Bauten verfielen, nachdem verstärkte Germaneneinfälle, Feldzüge im Osten des Reiches und innenpolitische Probleme die Aufgabe des Limes erzwangen. Die Überreste der 550 Kilometer langen Grenzanlage vom Rhein bis zur Donau bilden heute das größte Bodendenkmal Europas. Nach ersten archäologischen Untersuchungen Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf Initiative Kaiser Wilhelms II. das Kastell von 1897 bis 1907 als Forschungsinstitut und Freilichtmuseum mit einer umfangreichen Sammlung wieder aufgebaut. Von 2003 bis 2009 erfolgte mit der Rekonstruktion weiterer Gebäude der Ausbau zum Archäologischen Park. Im Jahr 2005 wurde der Limes, und damit auch die Saalburg, in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen